Bedeutung' Friedrichs Ii.
Maria Theresia als Regentin.
88 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution.
werden, und Mus der Fiscal nuhr das Auge darauf haben, das keine der andern abrug Tuhe, den hier muß ein jeder nach Seiner Faßon Selich werden." Durch diese Haltung erreichte er, daß die neuerworbenen katholischen Untertanen in Schlesien sich ebensogut als Preußen fühlten, wie die Brandenburger und Pommern. Selbst die Jesuiten fanden in Preußen Schutz, als eine päpstliche Bulle den Orden aushob. —
10. Überblicken wir nun zum Schluß prüfend die gesamte Wirksamkeit Friedrichs des Großen, wie er dieselbe im Krieg und im Frieden entfaltete, so kommen wir zu folgendem Ergebnis:
Friedrich Ii. machte Preußen groß nach außen und stark nach innen. Unter seiner Regierung wuchs der Landbesitz von 2200 Ouabratrneisen aus 3500 Quadratmeilen, die Bevölkerung von 2 Millionen auf 6 Millionen, stiegen die jährlichen Einnahmen von 7 Millionen aus 22 Millionen, vermehrte sich das Heer von 83 000 aus 200000. Er entfesselte die Kräfte, die im Volke schlummerten, erweckte der Soldaten Ehrgefühl, der Beamten Pflichtgefühl und der Untertanen opferwillige Liebe zum Landesfürsten, brachte durch Kriegstateu ohnegleichen den deutschen Namen, der beinahe zum Spottnamen herabgesunken war, wieder zu Ehren, bewahrte das deutsche Land vor Zerstückelung, welche Rußland, Frankreich und Schweden unter Österreichs Zustimmung geplant hatten. Tief hat sich die Gestalt des großen Königs der Erinnerung des deutschen Volkes eingeprägt. — Am 17. August 1786 hauchte er nach langem Leiden seine Seele aus. Ein schmerzliches Zucken ging durch Europa. Kaunitz, der Minister Maria Theresias, rief ans: „Wann wird wieder ein so großer König das Zepter führen ?" und ein schwäbisches Bäuerlein fragte: „Wer wird jetzt die Welt regieren?" Seiner Leichenpredigt wurde das Wort der Schrift zu gründe gelegt: „Ich habe dir
einen Namen gemacht, wie die Großen auf Erden einen Namen haben."
§ 99.
Österreich unter Maria Theresia und Joseph Ii.
a. Maria Theresia 1740—1780.
1. Die unversöhnliche Gegnerin und große Zeitgenossin Friedrichs Ii. war Maria Theresia. Sie bildete eine Zierde des österreichischen Thrones und legte durch ihr unermüdliches und erfolgreiches Wirken den Grnnb zu einer neuen Entwicklung ihres Staates. In ihrer Person vereinigte sie Vorzüge des Mannes und des Weibes: klaren Verstaub, praktischen Sinn, eine seltene Energie und ein gläubiges,
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Friedrichs Maria_Theresia Maria Theresia 88_Viii Friedrichs Friedrich_Ii Friedrich August Kaunitz Maria_Theresias Maria Theresias Maria_Theresia Maria Theresia Joseph_Ii Maria_Theresia Maria Theresia Friedrichs Maria_Theresia Maria Theresia
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Französischen_Revolution Schlesien Pommern Frankreich Schweden Europa Friedrichs
246 X Vom Wiener Kongreß bis zur Wiederaufrichtung des Deutschen Kaisertums.
dieses Umstandes und der damit zusammenhängenden Möglichkeiten hielt es die Reichsregierung für ihre Pflicht, nicht bloß für die Erhaltung, sondern auch für eine angemessene Steigerung der Wehrkraft zu Land und Wasser zu sorgen. — 1872 kam es gelegentlich einer Zusammenkunft Wilhelms I. mit Franz Joseph von Österreich und Alexander Ii. von Rußland in Berlin zu einer Vereinbarung der drei Ostmächte (dem „Dreikaiserbündnis"), durch welche der europäische Friede aus lauge gesichert schien. Aber schon 1878 trat
eine Trübung der Beziehungen zu Rußland ein, hervorgerufen durch
die Beschlüsse des von Bismarck geleiteten Berliner Kongresses der
europäischen Großmächte, welcher Rußland der überwundenen Pforte gegenüber zur Mäßigung in seinen Forderungen zwang. Nun brachte Bismarcks staatsmänuisches Geschick (1879) ein engeres Bündnis zwischen Deutschland und dem stammverwandten Österreich zu stände und verwirklichte damit einen schon auf dem Köuiggrätzer Schlachtfeld und bei den Prager Friedensverhandlungen gehegten Gedanken. 1883 schloß sich den verbündeten Staaten auch Italien an und seitdem bildet der „Dreibund" die beste Gewähr für die Erhaltung des europäischen Friedens.
2. Mit dem wachsenden Ansehen Deutschlands, der Sicherung seiner Machtstellung in Europa hing ein überraschender Aufschwung der deutschen Industrie und des deutschen Welthandels zusammen.
Im Hinblick darauf erachtete es die Reichsleitung für notwendig, steh an dem Streben der Völker nach Kolonialbesitz zu beteiligen. Seit 1884 wurden erworben: an der West- und Südwestküste Afrikas Togoland, Kamerun und Deutsch-Südwestafrika; an der Ostküste das Hinterland von Sansibar (Deutsch-Ostafrika); in Australien und in der Südsee das Kaiser-Wilhelmsland, der Bismarck-Archipel, die Marschall-Inseln, die Karolinen- und Marianen-, ferner zwei der Samoa-Inseln und in China das Gebiet von Kiantschon.
3. Das von dem Vatikanischen Konzil 1870 aufgestellte Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes in Glaubeussacheu hatte die Gegner dieser Lehre bestimmt, ihre Kirche zu verlassen und sich Altkatholiken zu nennen. Die den letzteren staatlicheres gewährte Anerkennung, sowie die Zustimmung Deutschlands zur Einziehung des Kirchenstaates bewirkten eine Spannung zwischen der Regierung und den Vertretern katholisch-kirchlicher Forderungen. Dieselbe wuchs und ging zur Opposition der katholischen Partei des Reichstages und der katholischen Geistlichkeit über, als 1872 durch Reichsgesetz die Ausweisung der Jesuiten erfolgte, insbesondere aber als 1873 die von dem preußischen Kultusminister Falk mit Einwilligung Bismarcks entworfenen „Maigesetze" in Preußen zur Annahme gelangten, welche sich u. a. auf den Gebrauch der kirchlichen Straf- und Zuchtmittel, auf die Wissenschaft-
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelms_I. Franz_Joseph_von_Österreich Franz Alexander_Ii Alexander Bismarcks Falk
Extrahierte Ortsnamen: Deutschen_Kaisertums Berlin Deutschland Italien Deutschlands Europa Kamerun Sansibar Deutsch-Ostafrika Australien Südsee China Glaubeussacheu Deutschlands Bismarcks
§ 80. Wirtschaftliche Zustände der Periode.
27
taufcf) der Produkte eine maßgebende Rolle gespielt hatten. Holland bemächtigte sich, namentlich seit seiner Lostrennung von Spanien
(I., § 71), des Ostseehandels und riß auch deu Rheinhandel an sich, indem es in Nymwegen und Arnheim die deutschen Schisse mit hohen Zöllen belegte, und ebenso suchte England, wo die große Königin
Elisabeth (1558—1603) der Hansa alle Vorrechte auf dem Londoner
Markte entzog, den deutschen Handel zu schwächen, fco sehr nun auch die genannten Umwälzungen schädigend auf die Interessen der deutschen Handelshäuser wirkten, so behauptete der deutsche Handel immerhin noch eine gewisse Blüte. Die Fugger und Welser beherrschten mit ihrem Gelde den Weltmarkt und ermöglichten durch Anleihen
Karl V. die Kriege. Nichts war vermögend, den deutsch-italienischen Binnenhandel zu vernichten; jci derselbe ersuhr sogar uach dem Augsburger Religionsfrieden infolge der Unterdrückung der Niederlande durch den despotischen Philipp H. einen neuen Aufschwung. Große Handelsstraßen durchzogen Deutschland von Danzig nach Genua, von Nürnberg nach Lyon und die in Deutschland fabrizierten wollenen Tücher und Seidenstosse wurden im Ausland mit erheblichem Gewinn abgesetzt. — Aber alles, was der Handel durch Intelligenz und Tat- b) nachdem kraft der deutschen Kaufleute aus der besseren Zeit in das 17. Jahrhundert hinein gerettet hatte, ging während des Dreißigjährigen Krieges verloren. Die einst so mächtige Hansa schrumpfte auf die 3 Städte Hamburg, Bremen und Lübeck zusammen (der letzte Hansatag 1630 oder 1632). In ihre Erbschaft teilten sich die Holländer und Engländer, welche von nun an die Einfuhr aller überseeischen Produkte uach Deutschland besorgten, und da die Mündungen aller großen Ströme: der Weichsel, der Oder, der Elbe, Weser, des Rheins unter fremden Mächten standen, so konnte sich der deutsche Handel auch lange nicht mehr beleben. Von allen Binnenstädten des Reiches waren es nur das durch seine Lage in der Mitte Deutschlands, durch seine Messe und als Hauptsitz des Buchhandels ausgezeichnete Leipzig, ferner Nürnberg und Frankfurt, welche sich in nennenswerter Weise am Austausch beteiligten. Allein das änderte nichts an der traurigen Tatsache: Deutschland war ausgeschlossen vom Welthandel und sremden Nationen tributpflichtig.
4. Die durch die Verheerungen des Krieges, durch Stockung von Die Kipper und Handel und Wandel herbeigeführte Verarmung und Entsittlichung des Volkes wurde noch durch einen besonderen Übelstand der Zeit erhöht: durch das Unwesen der sog. „Kipper und Wipper", d.h. der Münzwucherer und Mürtzverschlechterer (kippen — umschlagen, beschneiden; wippen = wiegen). Es bestand darin, daß man gute, vollwichtige Silbermünzen aufkaufte und beim Umprägen den Feingehalt verringerte. Anfangs suchten die Fürsten dem Betrüge durch Gesetze
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Extrahierte Personennamen: Elisabeth Welser Karl_V. Karl_V. Philipp_H. Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Holland Spanien Arnheim England Niederlande Deutschland Danzig Genua Nürnberg Lyon Deutschland Hamburg Bremen Deutschland Rheins Deutschlands Leipzig Nürnberg Frankfurt Deutschland
119
auf Mehrung seiner Erbländer bedacht war. Als er aber
auch die Landschaften am Vierwaldstättersee, die bisher nur
den deutschen Kaiser als Herrn anerkannt, durch böse
Vögte zur Unterwerfung unter das Haus Habsburg-
Oestreich zwingen wollte: tagten freie Männer, wie Wal-
ter-Fürst von Attinghausen in Uriland, Arnold an der
Halden im Melchthal Unterwaldens, und Werner Stauf,
facher von Schwytz und 30 andere im Rürli, und jag-
ten endlich mit stürmender Hand die Vögte aus dem
Lande. In eigner aber gerechter Sache hatte schon der
wackre Test den Landvogk Geßler aus dem Weg ge-
räumt. Dieses alles zu rächen brach Albrechr auf,
doch sein eigener Vetter, Johann von Schwaben, schlug
ihn todt (1308)- Die Schweizer aber schlossen einen
engen Bund, und wußten bei Morgarten (1315), bei
Näsels, Sembach, 1386, ihre Freiheit gegen Oesl-
rrich wohl zu verthcidigen. Noch hatte die Schweiz
ihre Winkelriede! Heinrich Vii., vorher Graf von Lu-
xemburg, brachte als deutscher König Böhmen an sein
Hau§, und starb vergiftet in Italien. Zwischen Frie-
drich von Oestreich und Ludwig von Batern, von zwei
Parteien zugleich gewählt, entschied das Schwert, und
ersterer erlag bet Mühldorf seinem großen Feind und
edeln Gegner. Aber Ludwig, obgleich er seine Haus-
macht reichlich mehrte, bekam an Johann Xxh. und
Frankreich um so heftigere Gegner, da beide jetzt ver-
einigt gegen Deutschland wirkten. Denn seit 1z05
bis 1578 mußten die Päpste in Frankreich residtren.
So bekam Ludwig der Baier an dem Luxemburger,
Karl Iv. von Böhmen, einen Gegenköntg, starb aber,
1547, mit dem Ruhme, der päpstlichen Hierarchie mit
Kraft und Erfolg entgegengekämpft zu haben. Um
die Zeit seines Todes kam eine furchtbare Pest, unter
dem Namen des schwarzen Todes, auch nach Deutsch-
land; ursprünglich von Asten ausgehend, durchzog sie
in wenigen Jahren fast ganz Europa, und raffte Mil-
lionen Menschen hin. Karl Iv. fügte und schmiegte
sich lieber in jedes Verhältniß, und liebte außer seinem
Böhmen, dem er in Prag die erste deutsche Universi-
tär verlieh, nichts als das Geld, für weiches ihm alles
feil war. Uebrtgcns bestimmte sein erstes deutsches
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Arnold Werner_Stauf Schwytz Landvogk_Geßler Johann_von_Schwaben Johann Sembach Heinrich_Vii Heinrich Oestreich Ludwig_von_Batern Ludwig Ludwig Ludwig Johann_Xxh Johann Ludwig_der_Baier Ludwig Karl_Iv Karl Karl_Iv Karl
Extrahierte Ortsnamen: Haus_Habsburg-
Oestreich Uriland Melchthal_Unterwaldens Rürli Italien Frankreich Deutschland Frankreich Europa Prag
I
Milternacht an die Ostsee und Schleswig/ gegen Mor-
gen an Preuffen, Polen und Ungarn, gegen Mittag
an den venetiamschen Meerbusen, die Schweitz, und
gegen Abend an Frankreich, Holland und die Nordsee.
Die Oberfläche desselben beträgt ohngefähr 11112
^uadratmeilen. Die Witterung ist meistens gemäßigt,
has Land größtentheils fruchtbar und vortrestich ange-
hauet. Sechs schiffbare Flüsse durchströmen Deutsch-
land ; sie sind: die Donau, der Rhein, der M a i n,
hie Elbe, die Weser, welche imcalenbergischen aus
hen vereinigten Flüssen, Werra und Fulda, ent-,
stehet, und die Oder.
3) Deutschland besteht aus vielen grossen und klei-
nen Staaten, davon zwar die meisten ihre eigene Regie-
rungsform haben, aber doch alle mit einander durch ein
gemeinschaftliches Oberhaupt, den römisch deutschen Kay-
ser, verknüpft werden. Die Oberhäupter aller dieser
verbundenen Staaten heissen diereichsstand e, deren
in Regensburg sich, beständig aufhaltende Abgeordnete
hen immerwährenden Reichstag ausmachen.
3) Diese Reichsstände werden m Ansehung der Re-
ligion in k a th01ische und protestantische, in
Ansehung des Standes aber in geistli ch e und w e l t-
liche abgetheilt.
Unter die geistlichen Stände gehören: die
Eyzbifchöffe, Bischöffe, Aebte, Aobtissiw
n e n und P r ö b st e, imb unter die weltliche n: der
Kay ser, die Churfürsten, Herzoge, Mark-
grafen, Fürsten, Landgrafen, Grafen,.
Herren, Reichsstädte und Reichsdörfer.
Man muß aber hiebey merken, haß einige Erzbischöffe
zugleich Churfursten; manche Bischöffe und Aebte aber
Wgleich Fürsten des Reiches sind.
5) Der
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Kay
Extrahierte Ortsnamen: Ostsee Polen Ungarn Frankreich Holland Donau Rhein Werra Fulda Deutschland Regensburg
*3
Vi. Churrhelnlsche.
1) Das Erzstift und Churfürstenthum Mainz, dessen
Besitzer ist der erste Churfürst.
2) Das Erzsiift und Churfürstenthum Trier,
g) Das Erzstift und Churfürstenthum Cöln. -
4) Die Pfalz am Rhein, oder die Unterpfalz.
Das Fürstenthum Aremberg gehört dem Herzog von
Aremberg.
Die Grafschaft Nieder-Asenburg, nordwärts vom Erz-
stift Trier; sie gehört dem Churfürsien von Trier
und dem Grafen von Wiedrunkel.
Vh. Bmgunvische; er hat einen einzigen Ober-
herrn, den Kaiser, als Erzherzog von Oesireich;
war aber ehemals viel grösser, weil Holland/
oder die vereinigten Niederlande und ein anderer
Theil, den jetzt Frankreich besitzt, dazu gehörten.
Brüssel, Antwerpen- Löwen- Gent, Ostende.
Viii. Westphalifthe.
1) Bisthum Lüttich. (eigenenbischof) — Lüttich, Spaa)
2) Herzogthum Jülich (gehört dem Churfürsten vott
Pfalzbapern.) Jülich, Deureñ.
g) Herzogthum Berg (ebenfalls diesem Churfürsten.)
Düsseldorf, Elverfeld.
4) Herzogthum Cleve (gehört dem König von Preuf-.
sen.) — Cleve - Wesel, Duisburg.
5) Herzogthum Oldenburg. Oldenburg, Delmenhorsib
6) Bisthum Münster (besitzt der Churfürst von Cöln.)'-
Münster- Warendorf.
7) Bisthum Osnabrück (wechselsweis einen kathh!.
und emen evangesi Bischof.) — Osnabrück
8) Bisthum Paderborn. — Paderborn.
§) Fürstenthum Minden (gehört dem König vonpreus-
sen.) — Minden.
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7*
r étii
hung des Bodens und dev. Produkte von gleicher Bes
schaffenheit mit Meklenbuvg - Schwerin. Der Star-
gardische Kreis und das Fürstenthum Ratzeburg, mir
Ausschließung der Stadt Ratzeburg, die dem Chur-
hause Braunschweig - Lüneburg gehört, machen die
Strelitzrschen Lander aus.
») Neu-Strelitz, regelmäßig gebaut, Residenz
des Herzogs.
b) Neu - Brandenburg, mit geraden und brei-
ten Strassen.
e)Jm Ratzehurgischen sind verschiedene Kupfermühc-
len im Gange, und überhaupt sind im Strelitzischen
Strumpfmanufakturen, Ledergerberepcn, Papiermüh-
len, Pulver-Salpeter- und Älaunhütten, Pottasche
siedereyen, Puder - und Stärkefabriken angelegt.
7. Herzogthum Holstein, gehört dem Könige
von Dänemark, Christian Vii. geb. 1749, luth. Rel»
groß 175 Ouadratmeilen, Einwohner 310000, ist flach,
in der Mitte zwischen Hamburg und Rendsburg etwas
erhaben und sandig; an der Ostsee ist guter Ackerbau»
Die Viehzucht wird hier so vollkommen getneben, als
m Holland? Die Meere an den Küsten/die inländi-
schen Seen, Teiche und Flüsse wimmeln von Fischen»
Die Salzquellen bey Oldeslohe werden benutzt.
Bep S e geb er g sind Kalkstembrüche. ^Es werden
ausgeführt Butter, Käse, Getreide, vornehmlich Ha-
fer, nach Holland, bisweilen nach England, Frank-
reich, Spanien und Portugal, Malz, Grütze, Buch-
weizen, Erbsen, Bohnen, Gartengewächse, Rübsaamen,
vornehmlich nach Holland, rohe Wolle, und sonder-
lich Pferde, die für die Dänische, Schwedische,
Preußische, Oestreichische und Sächsische Cavalleria
«ufgekauft werden; Rindvieh, lebendig und eingesalzen,
E 4 Schwei-
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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Extrahierte Personennamen: Christian_Vii
Extrahierte Ortsnamen: Schwerin Ratzeburg Lüneburg Neu-Strelitz Brandenburg Dänemark Hamburg Rendsburg Ostsee Holland Holland England Spanien Portugal Holland Oestreichische
Ho ^*r-—
Ausserdem haben die Dänen Ln den drey andern
Welttbeilen Niederlassungen, und in Europa die Inseln
Far or über Schottland; noch weiter gegen Mitter-
nacht die Insel I s i a n d und ferner Grönland ein
großes sehr wenig bevölkertes Land, das wegen des vie-
len Elses an den Küsten wenig bekannt ist; dann noch :
Das Köiligreich Norwegen,
groß 7ooo Qm. 700000 evangelisch lutherische Einw.,
an der Küste mit einer Menge von Klippen und Inseln,
bergig, st- iüig, morastig und kein gutes Ackerland. Fi-
sche, Holz und Eisen sind dessen Rcichtbümer.
C b c i ft i a n a dichauptstadt, treibt gutenhandel. B e r-
gen, i^ovoeinw., hat den stärksten Handel, wie
«uch Dronthem.
Das Königreich Schweden,
ist groß 1^057 Qm. 2,600000 Einw.,^ gebirgig', san-
big, sumpsig mit vielen Landseen und Flüssen,gegen Nor-
den sehr kalt, wovon ein Theil L ap l an d genennt wird;
Eisen, Kupfer, Holz, Fische sind der größte Neichthunr
des Landes. Die Schweden sind fleißig und haben meh-
rere Manufakturen lind Fabriken. Die evangelisch luthe-
rische Religion ist die herrschende, anders Denkend« ha-
boi> nur in einigen Stadien Gottesdienst.
S t o ck h o i m die Hauptstadt und königliche Residenz,
Lvoooeiuw., hat viele Manufakturen und einen sehe
ausgebrciretcn Handel nach den vornehmsten Seestäd-
ten in Europa. Gothen b 11 r g nach Stockholm die
wichtigste Handelsstadt und eine Festung, Carl 6-
c r o n a ctri Seehasen, wo die königliche Flotte liegt.
N o r t k ö p i n g har viele Fabriken und Handel. A b o
die Haupt st. in Schwedisch Finnland, har Manusak-
tüt'cti Uno treibt Handel.
Das Kaiserthum 'Rußland,
sowohl die europäischen, als asiatischen Besitzungen, ist
das größte Reich in der Welt, denn es ist groß zc-4ooc>
Qm,, aber besonders im nördlichen a stau scheu Theil
schlecht bevölkert. denn es dal nur 24 Will. Einw., ist
Wegen sclncr Erösc sehr verschieden, sowohl in Ansehung
dee
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Extrahierte Personennamen: Carl
Extrahierte Ortsnamen: Europa Schottland Elses Norwegen Schweden Europa Stockholm Schwedisch_Finnland
6
|frffl—sftii mm.,, /
* V\
1) In Europa sind Z Kayftrthümer , 17 König-
reiche , 5 Republicken, dann noch in Italien der pabst-
liche Kirchenstaat*).
2) Von Deutschland aus kommen wir gegen Abend
nach Holland: dann Abend - und Mittagwarts nach
Frankreich; von Frankreich Abendwärts nach Spanien;
endlich nach Portugal , das an den aussersten Grenzen
von Europa am atlantischen Meere liegt.
Ueber dieses atlantische Meer fährt man von Por-
tugal nach Irland , von da nach England und Schott-
lands die bepde zusammen Großbritannien genennt
werden.
Nun geht man über die Nordsee herüber nach
Dänemark und Norwegen; dann über die Ostsee nach
Schweden und Rußland, von Rußland zurück nach Preus-
sen, das an der Ostsee liegt , dann nach Polen, Böh-
men, Ung wn', Venedig an jenem The:! des mittellan-
dischenmeers,. welches das adriatische heißt,'dann in den
Kirchenstaat, nach Neapel,, unter diesem Sicilien, gegen
Abend Sardinien, und gerade gen Mitternacht durch
einen obrrn Theil von Italien in die Schweiz, von da
nach Deutschland.
3) In Europa sind dxey Kayserthümerals das
deutsche, davon die Hauptstadt Wien; das russische, die
Hauptstadt Moskau, mtb St. Petersburg, die Residenz
der Kap ser; das türkische, die Hauptstadt Konstantinopel».
4) In Europa sind 17 Königreiche; diese heissen
nebst den Haupt- und einigen andern wichtigen Städten
also:
.'Vrh.. Por-
*) Wir werben sie nach chrer Lage am Señen kennen lernen,
wenn wir von Deutschland aur> eine Rkiss «us der Lmdkmr
durch dieftldrn machen»
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Italien Deutschland Holland Frankreich Frankreich Spanien Portugal Europa Irland England Nordsee Dänemark Norwegen Schweden Ostsee Polen Venedig Neapel Sardinien Italien Schweiz Deutschland Europa Wien Moskau Petersburg Europa Deutschland
r
104
Die Insel S i c i l i e n, wo sich der feuer-
spe^nde Berg A e t n a befindet. 576 Om. 1 Million
Zooooo Menschen.
Hauptst. Palermomessina.
X. Die Republik Venedig. 865 Qm. 2 Mill.
600000 Menschen.
Hauptst. Venedig., Padua, Verona, Bergamo.
Xi. Die Insel Malta gehört den Malteserrit-
tern / die einen beständigen Krieg mit den Muhameda-
nern führen müssen. 8o Qm. 150000 Menschen.
Hauptst. La Valetta/ wo der Großmeister wohnt.
Vereinigte Niederlande/
im gemeinen Leben Holland nach der größten von
den sieben Provinzen genennt/ aus der sie bestehen/
ist groß 625 Qm. Einwohner o\ Mill. Hier sieht
man/ was Fleiß der Menschen vermag; denn eigentlich
Ware fast das ganze Land nichts als Morast, und durch
den Fleiß seiner Einwohner ist es herrlich angebaut. Der
Rhein/ die Maas/ dieschelde und viele Kanäle
durchsiiessen es. Die Handlung der Holländer breitet sich
über die ganze Erde aus, und durch sie allein bekom-
men bis jezt die andern Völker Gewürz aus Ostindien.
Durch den Erbstadthalrer wird der Bund der sieben Pro-
vinzen/ den sie miteinander errichtet haben/ in seiner Fe-
stigkeit erhalten. Die herrschende Religion ist die re-
formirte; fast alle andere haben öffentliche Uebung.
Die sieben Provinzen sind:
l) Seeland/ die mehrere Inseln in sich be-
greift. Middelburg ist die Hauptst. V l i s fi n g c n.
il) Holland. Hauptst. Amsterdam/ die
zweyte Handelsstadt ui Europa, an dem Zp Einwohner
200000. Das Stadt - oder Ralhhaus ist herrlich.
Fa-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Personennamen: Palermomessina
Extrahierte Ortsnamen: Venedig Venedig Padua Verona Bergamo Malta Niederlande/ Holland Rhein/ Ostindien Holland Europa